Vor gut einem Jahr ist das Vereinigte Königreich aus der Europäischen Union ausgetreten. Das hat Onlinehändler in der EU vor neue Herausforderungen gestellt und viele Fragen zum Versand nach dem Brexit aufgeworfen.
Das Vereinigte Königreich ist der am schnellsten wachsende Onlinemarkt. Deshalb ist es wichtig, die Vorschriften zu kennen, um auch weiterhin einen reibungslosen Verkauf und Versand in das Vereinigte Königreich gewährleisten zu können. Auch bei den neuen – und sich fortlaufend ändernden – Zollabfertigungsvorschriften für das Vereinigte Königreich auf dem Laufenden zu bleiben, ist nicht einfach.
Seven Senders-Mitgründer und -Geschäftsführer Dr. Johannes Plehn und Sales Commerce-Leiter der MS Direct AG Peter Egger haben die die neu entstandenen Probleme für Onlinehändler löst. In diesem exklusiven Interview berichten sie, auf welche drei zentralen Probleme sich die beiden Unternehmen bei der Entwicklung der passenden Lösung für EU-Händler konzentriert haben.
Johannes Plehn berichtet, dass im Vorfeld des Brexits zwar Gespräche dazu stattfanden, Unternehmen im Januar 2021 aber trotzdem ohne klare Informationen zum Ablauf des Versands in das Vereinigte Königreich und von dort dastanden. Im Verlauf des vergangenen Jahres sind die Prozesse nachvollziehbar geworden, und Lösungen wurden entwickelt, aber es war kein einfacher Weg.
„Die Komplexitäten lassen sich nur mit Lösungen in den Griff bekommen, die Pakete richtig klassifizieren. Händler brauchen Lösungen, mit denen sich Pakete in das Vereinigte Königreich oder von dort in die EU senden lassen“, erläutert Plehn.
Peter Egger von MS Direct führt an, dass außerdem die Kundenerwartungen erfüllt sein müssen. „Kunden in England erwarten nach wie vor, dass ihre Sendungen zügig zugestellt und Zoll und Mehrwertsteuer vom lokalen Carrier angepasst werden. Das setzt exakte Daten und eine gute Lösung mit einem leistungsstarken Carrier voraus.“
Plehn nennt drei zentrale Herausforderungen. Erstens ist da der eigentliche Versand: „Auf dem britischen Markt herrscht ein sehr intensiver Wettbewerb, vor allem bei der ,letzten Meileʻ. Es gibt mehrere gute Zustellfirmen, die den Kunden vertraut und für eine schnelle, serviceorientierte Lieferung bekannt sind.“
Zweitens geht es um die Erklärungen für die britische Zollabfertigung. Egger erläutert, dass ein reibungsloser Warentransport voraussetzt, dass alle Anforderungen erfüllt sind. „Mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union werden nun zusätzliche einschlägige Unterlagen verlangt, die erklären, um was für Waren es sich handelt und was wann eingeführt wurde. Das bedeutet, dass jeder Händler exakte Daten zu Warentarifnummern, Wert und Herkunftsland benötigt. Ohne diese Informationen kann es zu Verzögerungen und Unterbrechungen der Lieferkette kommen. Carrier, die die Abläufe im Detail kennen, sind definitiv unentbehrlich“, berichtet Egger.
„Drittens brauchen Händler eine gute Retourenstrategie, damit Endkunden im Vereinigten Königreich Sendungen unkompliziert über einen lokalen Carrier im Vereinigten Königreich zurücksenden können und schnell ihr Geld erstattet bekommen“, so Plehn.
„Ein Vorteil der Zusammenarbeit mit einem Partner besteht darin, dass wir den Markt sehr gut kennen. Wir haben Beziehungen zu Anbietern im Vereinigten Königreich geknüpft und wissen, welche Carrier wir je nach Paketvolumen und Kundenerfordernissen einsetzen müssen. Wir bieten verschiedene Optionen für Zustelldauer und Preis auf der ,letzten Meile.“
Lesen Sie einen weiteren Blogartikel mit weiteren nützlichen Tipps zum grenzüberschreitenden Versand nach dem Brexit.