Auf unserem Event zum Thema Nachhaltigkeit, das wir gemeinsam mit Tradebyte und Styla ausgerichtet haben, sprachen wir über ein Thema, das wir vorantreiben möchten: Nachhaltigkeit. Erfahren Sie, was Kunden, Händler und Logistiker bewegt.
Der perfekte Ort für ein wichtiges Thema
Die Mitarbeiter servieren Teller mit frischen Pasten und warmem Brot, es duftet aus der offenen Küche. Die Stimmung unter den zahlreichen Gästen, Rednern und Organisatoren ist inspiriert. Im Zentrum steht das Thema Nachhaltigkeit, dazu sind an diesem Abend Vertreter der Fashion-, E-Commerce- und Logistikbranche zusammengekommen.
Das „Frea“ in Berlin-Mitte schafft den perfekten Rahmen dafür, denn das Restaurant hat sich den Grundregeln der Nachhaltigkeit verschrieben: guter Umgang mit den Ressourcen der Natur. Und das sehr konsequent. Es produziert wunderbare Kost – aber keine Abfälle. Dafür sorgen Alubehälter, kreative Rezepte sowie regionale Zulieferer und eine eigens angeschaffte Kompostiermaschine.
Wir müssen handeln – die Fakten
Was bewegt die Branche in Sachen Nachhaltigkeit – was tut sie, und was kann sie noch tun? Diesen Fragen stellten wir uns. Die Ausgangslage: Insbesondere die Fashion-Industrie produziert hohe Mengen an Stoffen, die der Umwelt schaden. Laut der britischen Ellen-MacArthur-Stiftung wird die gesamte Textilindustrie bis 2050 für ein Viertel des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes verantwortlich sein, momentan sind es jährlich 1,2 Milliarden Tonnen.
Erfahrungen vom Point of Sale
Dass die Fashion-Branche in Sachen Nachhaltigkeit einiges nachzuholen hat, hat sich bei Kunden längst herumgesprochen. Einer der Redner zu diesem Thema: Marc Ramelow. Auf seinem Talk teilt er beeindruckend seine Erfahrungen vom Point of Sale. Den Chef des Modehauses Ramelow sensibilisierten seine Mitarbeiterinnen: „Sie kamen zu mir und sagten: ,Wir werden so oft von Kunden auf das Thema Nachhaltigkeit angesprochen und wissen gar nicht genau, was wir antworten sollen.‘“
„Interessant ist, dass bei unseren Lieferanten in Sachen Nachhaltigkeit vieles schon passiert.“
Marc Ramelow, Chef des Modeunternehmens Ramelow
Auf Kunden hören – und auf Mitarbeiter
Darauf reagierte der Geschäftsführer: Er entwickelte einen Fragebogen, den er an etwa hundert seiner Lieferanten schickte. Entgegen allen Erwartungen antworteten 80 Prozent auf die Fragen rund um Nachhaltigkeit in ihren Modeproduktionen. „Interessant war, dass bei ihnen vieles schon passiert – und dass die meisten sich über unseren Vorstoß freuten.“
Nachhaltigkeit muss sich rechnen
Er fragte sich: Was kann ich als Händler tun? Die Antwort: Den Kunden zuhören – und den Mitarbeitern und diese Impulse aufnehmen. Auch der enge Austausch mit den Lieferanten sei wichtig, um auf die Prozesse einwirken zu können. Aber: Nachhaltigkeit muss sich auch rechnen. Auf diesem schmalen Grat von Ökonomie und Ökologie zu gehen – das ist die hohe Kunst.
Nachhaltigkeit in der Logistik: ein Schlüsselfaktor
In der Logistik spielt Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle. Laut DHL Logistics Trend Radar ist das Thema einer der vier Schlüsselfaktoren, von denen die Zukunft der Logistik abhängt. Sophus Broberg, Chief Growth Officer beim schwedischenVersand-Start-up budbee, veranschaulicht als dritter Speaker das Thema aus der logistischen Perspektive –besonders interessant für uns als Delivery-Plattform. Seven Senders arbeitet mit budbee bei der Paketzustellung in Schweden, Dänemark, Finnland und den Niederlanden zusammen.
Nachhaltiger Versand – für Kunden immer wichtiger
Auch in Hinblick auf den Transport ihrer Ware werden Kunden immer kritischer. Darauf reagieren Händler zum Beispiel mit nachhaltigen Verpackungen (38 Prozent der in einer Händlerbund-Studie befragten Händler) – und mit Angeboten für nachhaltigen Versand.
„Zu einem nachhaltigen Kauferlebnis gehört natürlich auch, auf welche Weise das Produkt zum Kunden kommt.“
Sophus Broberg, Chief Growth Officer beim schwedischen Last-Mile-Carrier budbee
Bis 2025 soll der Transport frei von fossilen Brennstoffen sein
Ein solarbetriebenes Logistikterminal und die Umrüstung auf Elektrofahrzeuge sind die nächsten Schritte des Logistikunternehmens. Bis 2025 soll der Transport komplett frei von fossilen Brennstoffen sein.
Auch unter den Gästen sind viele, die das Thema bereits umsetzen. Dazu gehört Beres Seelbach, Gründer des Berliner Start-ups Tretbox. Er hat aus dem immer lauter werdenden Ruf nach mehr Nachhaltigkeit ein Geschäftsmodell entwickelt. Mit seinem elektrischen Cargobike ONO können Pakete in einer geräumigen, abnehmbaren Box auf der letzten Meile zugestellt werden.
„Mit dem ONO können Pakete emissionsfrei zugestellt werden. Damit leisten wir einen Beitrag zu nachhaltigem Versand.“ Beres Seelbach, Gründer Tretbox
Zukunftsweisend: emissionsfreier Versand auf der letzten Meile
Seelbach ist an diesem Abend mit seinem schlanken Gefährt vorgefahren und hat es vor dem „Frea“ geparkt. Von diesem gibt es bisher zwei Prototypen, im nächsten Jahr geht es in Serie. „Mit dem ONO können Pakete emissionsfrei zugestellt werden. Damit leisten wir einen Beitrag zu nachhaltigem Versand“, so Seelbach.Dieser Abend zeigt: Die Branche stellt sich der Nachhaltigkeit – nicht nur, weil Kunden es wollen, sondern auch, weil Unternehmen selbst handeln und andere damit inspirieren möchten.
Die Impulse weitertragen
Und es wurde deutlich, dass es nicht darum geht, die ganze Welt in kurzer Zeit zu verändern, sondern darum, dass jeder seinen Beitrag leistet: vom Restaurant in Berlin-Mitte über die Fashion-Industrie bis hin zu den zahlreichen Branchen-Vertretern, die ins „Frea“ gekommen sind, um zu erfahren, wie sie noch aktiver werden können. Die Impulse nehmen sie mit, setzen sie um und tragen sie weiter – so passiert Veränderung.
„Wir sind stolz darauf, dass wir Partner zu unserem Netzwerk zählen dürfen, die das Thema so ernst nehmen. Denn Nachhaltigkeit beginnt damit, dass alle zusammenarbeiten.“
Thorben Seiler, COO bei Seven Senders
Thorben Seiler, COO bei Seven Senders, bringt es am Ende dieses schönen – durchweg nachhaltigen – Events auf den Punkt: „Wir sind stolz darauf, dass wir Partner zu unserem Netzwerk zählen dürfen, die das Thema so ernst nehmen. Denn Nachhaltigkeit funktioniert nur, wenn alle zusammenarbeiten.“